In ganz Frankreich gibt wohl kaum ein Bistro oder ein Brasserie, auf deren Weinkarte kein einfacher Côte du Rhône zu finden ist. Ob weiss, rot oder rosé - ein einfacher, aber gut gemachter Côte du Rhône ist ein unglaublich universell einsetzbarer Wein. Saftig, gehaltvoll und doch frisch und günstig ist er ein Vin de Table, den sich jeder leisten kann.
Dies bedeutet aber auf gar keinen Fall, dass alle Weine von der Rhône einfach und gefällig sind. Ganz im Gegenteil sogar! Einige der allergrössten Weine Frankreichs wachsen an den zum Teil abenteuerlich steilen Hängen des Flusses. Ganz im Norden gedeihen die Reben, welche den göttlichen Côte Rôtie hervorbringen. Diese nur aus der Syrah-Traube gekelterten Weine sind berühmt für ihre magische, sanft-fruchtige Finesse mit einer südländischen Wärme.
Etwas weiter südlich nahe der Stadt Tain l’Hermitage liegt der gleichnamige legendäre Hügel Hermitage - Heimat mächtiger Weine, die sich über Jahrzehnte in der Flasche verbessern können. Wie seine Vettern im Norden ist der Hermitage ebenfalls ein reinsortiger Syrah. Die Weine fallen hier jedoch einiges mächtiger aus. Noch vor hundert Jahren galten die Hermitage Weine neben Château Lafite und der Domaine de la Romanée-Conti zu den besten Weinen der Welt. Junger Hermitage-Wein aus einem guten Jahr ist ebenso verschlossen und tanninherb wie jeder gute junge Rotwein. Doch die beinahe mit Gewalt in die Flasche gedrückte Fruchtigkeit lässt den überströmenden Duft niemals zurückhalten. Die Frucht nimmt mit der Reife ab, ist jedoch stets von so grossem Masse, dass sie andere Weine in dieser Hinsicht oft übertrumpft. Die Weine reifen hervorragend und gehören zum absolut Besten, was Frankreich zu bieten hat. Mit der Domaine Paul Jaboulet-Aîné führen wir eine der besten Adressen im Portfolio.Und wer den Glanz eines beinahe Hermitage erleben will, sollte sich einmal den Crozes-Hermitage Domaine de Thalabert ein paar Jahre zur Seite legen.
Im südlichen Rhônetal ist es mit der Herrlichkeit noch lange nicht zu Ende. Auf den steinigen Böden wachsen die Trauben des nicht minder berühmten Châteauneuf-du-Pape. Auf den Hügeln um die Ruine des päpstlichen Sommerpalastes sind die Böden sehr trocken. Ein Vorschlag aus alter Zeit ging sogar so weit, dass Reben nur da gepflanzt werden dürfen, wo auch der Lavendel und Thymian gedeiht. So ist es nicht verwunderlich, dass dem tiefroten Wein von Weltruhm nachgesagt wird, die Kräuter könne man im Wein riechen. Diesen Duft, Garrique genannt, ist den Weinen des Châteauneuf-du-Pape tatsächlich zu Eigen. Weitere Merkmale sind charakterstarke, tiefe Aromen von grosser Fülle und reifer, üppiger Frucht. Wie alle grossen Weine der Rhône reift auch der Châteauneuf-du-Pape vorzüglich. Ein Spezialität sind aber auch weissen Weine der Region, deren beste Vertreter nach ein paar Jahren in der Flasche zu exotischen Preziosen heranreifen können.