Maremma - die Küste der
Toskana
Neben dem
Chianti das wohl wichtigste Gebiet der Toskana in Sachen Weinbau. Der Marchese
Incisa della Rochetta pflanzte als Liebhaber der Bordelaiser Weine in den
1940er Jahren auf einem ziemlich steinigen Stück Land das erste Mal Cabernet Sauvignon">Cabernet Sauvignon an.
Jahre später enstand in der Region zwischen Bolgheri und Suvereto das
Weinbaugebiet, welches in den letzten Jahrzenten am meisten boomte und heute
die Heimat der sogenannten "Supertuscans" ist. Weltbekannte Namen wie
Sassicaia, Solaia, Masseto, Ca'Marcanda und Ornellaia tragen die Klasse der
Weine aus dieser Region in die Welt hinaus. Neben vielen äusserst kostspieligen
Weinen lässt sich aber immer wieder Hervorragendes zu fairem Geld finden. Gute
Beispiele dafür sind die Weine unserer Winzer Caccia al Piano und Logonovo. Im Norden des Gebietes
dominiert eher der Cabernet, während im Süden der Merlot">Merlot eine wichtigere Rolle spielt.
Die Weine sind im Vergleich zu den anderen Tropfen der Toskana üppiger, dunkler
und schwerer. Wenn nicht zu lange mit der Lese gewartet wird, entstehen hier
kraftvolle und langlebige Rotweine mit Klasse und Format.
Chianti - das Herz der Toskana
Zwischen den
Hügeln von Florenz und Siena liegt das wohl berühmteste Weingebiet der Toskana,
wenn nicht sogar ganz Italiens - das Chianti. Lieblingsgebiet und
Idealvorstellung der Römer, wenn sie an gepflegtes Landleben dachten. Die Idee
oder das Rezept des Chianti wurde vor über einem Jahrhundert von Baron Ricasoli
ins Leben gerufen. Schon im Jahre 1872 unterschied der Adlige zwischen zwei
Formen des Chianti; einem einfachen, jung zu trinkenden Wein und einem zur
Lagerung und Reifung geeigneten grossen Wein. Neben den roten Trauben
Sangiovese und Canaiolo war auch die weisse Sorte Malvasia dafür vorgesehen.
Später mischte man vermehrt den weissen Trebbiano in die Weine, was diesen
nicht unbedingt zuträglich war. 1963 wurden dann die DOC Regeln festgelegt, die
einen Anteil weisser Trauben von 10% bis 30% erlaubten. Dass dies leider nur
allzu oft zu dünnlichen Weinen führte, liegt auf der Hand. Diverse Erzeuger
waren ganz und gar nicht glücklich mit den Regeln der DOC und entschlossen sich
den wichtigen Sangiovese mit anderen Trauben wie Cabernet und Merlot zu
verschneiden und dadurch die Qualität und Statur der Chianti Rotweine zu
stärken. Der wohl berühmteste Wein dieser Art ist der seit 1975 produzierte
Tignanello, der jedoch wie alle anderen neuen Chiantis anfangs nur als Vino di Tavola
verkauft werden durfte. Das Problem war, dass viele dieser neuen Weine so ganz
und gar nicht mehr als Toskana Wein erkennbar waren. Neue, bessere
Sangiovese-Klone und deutliche Fortschritte in der Kellertechnologie und
den Anbaumethoden führten dazu, dass die neue Kategorie Chianti Classico
Riserva ins Leben gerufen wurde. 1984 wurde dem gesamten Chianti-Gebiet der
DOCG Status verliehen. Die Unterschiede heute zwischen einem einfachen Chianti
und einem Chianti Classico Riserva sind deutlich. Ein einfacher Chianti ist
meist kräftig, fruchtig, sehr gut verträglich und am besten in den ersten 2 bis
3 Jahren zu trinken. Ein Riserva ist heutzutage ein äusserst seriöser Wein, der
eine Lagerung von 10 Jahren und mehr gut verträgt. Diese Weine werden nur mit
Trauben bester Qualität erzeugt und gehören zum Schönsten, was Italien an Rotwein">Rotwein zu bieten hat. Viele Erzeuger
schwören heutzutage darauf, reinsortige Sangiovese Chianti abzufüllen, da dies der
Herkunft und somit der Seele der Toskana am nächsten kommt.
Montalcino
Der kleine
Ort mit circa 5000 Einwohnern in der Provinz Siena ist die Heimat des grössten
Weins der Toskana. Auf dem Weingut Il Greppo war es Clemente Santi, welcher das
Rezept für den Wein des Montalcino schuf, den Urvater des mächtigen Brunello.
Weiter südlich vom Chianti Gebiet gelegen ist Montalcino wärmer und trockener,
was dazu führt das hier die langlebigsten und konzentriertesten
Sangiovese-Weine entstehen. Bis in die 1970er Jahre kannte man das Gebiet kaum
und es dauerte bis in die 1980er, dass Brunello Weine auch international Fahrt
aufnahmen. Die Weine gärten damals sehr lange mit der Schale, um ein Höchstmass
an Farbe, Geschmack und Tannin zu erhalten. Auch der Ausbau erfolgte oft jahrelang
in slowenischen Eichenfässern und ergab Weine von unglaublicher Wucht,
Intensität und Extrakt. Die Weine waren daher äusserst teuer und ebenso rar. Heute
noch ist der gesetzlich vorgeschriebene Ausbau im Eichenfass zwei Jahre – früher
waren es vier! – und muss danach noch mindestens weitere zwei Jahre in der
Flasche reifen, bevor er verkauft werden darf. Durch die neuen Regelungen
bleibt dem Wein genügend Frucht, um ein Gleichgewicht zu haben. Die DOCG
Brunello di Montalcino war auch die erste Appellation, welche mit der DOC Rosso
di Montalicino einen kleinen Bruder zur Seite gestellt bekam, um einen
leichteren Wein anbieten zu können, welcher bereits ein Jahr nach der Füllung
verkauft werden darf. Dadurch konnten die Qualitäten der Brunello Rotweine
weiter gesteigert werden, da nur das beste Traubenmaterial für diese Weine
verwendet wird. Der Montalcino Stil kann von aromatisch und elegant bis zu
wuchtig und voll reichen, wobei die Weine im Norden üblicherweise die
eleganteren und die Weine weiter südlich im Val d'Orcia die kräftigeren sind. Dem
Weingeniesser offenbart sich somit eine Vielzahl von ausgezeichneten Topweinen,
welche sicherlich zu den Besten ganz Italiens zählen. Das Weingut Collemattoni, welches wir exklusiv
in der Schweiz vertreten, befindet sich im Herzen des Montalcino-Gebietes. Seit
2012 ist der 7 ha Betrieb Bio zertifiziert und wird mit viel Herzblut von der
Familie Bucci bewirtschaftet.